Kurt W. Streubel

Kunst des verlustigen Machens, gebissener Fleiß des Gedachtseins, Lautstärke dauernde Weile. 
Ich brauche keine Sterne, um unendlich den Flug fortzusetzen, mir genügen die Flügel in Unfarbe zur Ordnung getaucht.

Maler + Graphiker + Schrift-steller 

Wer sich mit den Arbeiten von Kurt W. Streubel befaßt, wird von Beginn an mit einem Phänomen konfrontiert, das in diesem, nahezu ins Extrem geführten, Ausmaß eine Sonderheit darstellt. Kurt W. Streubel wirkte seit 1945 als Künstler in Gotha. Als Poet/ Ästhet der Farbe und philosophischen Wortes blieb er mit emotionaler Intelligenz im Sinne seiner Kunstauffassung gegenüber der im Sozialismus geführten " Formalismus Debatte" standhaft.

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Einer der großen, der in Thüringen lebte und wirkte.

*Es gibt keine alternde Kunst, klassisch bin ich oft* schrieb Kurt W. Streubel. Der Künstler wusste um die Bedeutung seines Werkes, wenngleich ihm die Ehre würdiger Ausstellungen über Jahrzehnte versagt blieb. Es waren die nicht leicht zu beschreibenden Erscheinungen einer von den Merkmalen der Diktatur gekennzeichneten Zeit, denen das Werden und Wirken seines zur Abstraktion drängenden Schaffens unterlag.  Unbeirrt von allen Demütigungen und Anfeindungen setzte Kurt W. Streubel seinen Weg ins Unbekannte fort.

In seinen seit 1947 geschaffenen Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken leben Schönheit und Würde, Schlichtheit und Größe. In vielen Richtungen begabt, begriff Kurt W. Streubel sein künstlerisches Werk als ein umfassendes. Für den Maler und Graphiker, den literarisch Begabten und Freund der Musik waren Bild, Sprache und Klang --- bildende Kunst, Literatur und Musik --- miteinander wirkende Teile eines Kunstganzen.
Er machte dies für sein Gesamtwerk geltend, das er seit den 80er Jahren mit *Wertfreie Aesthetik --- akustik optik kongret* überschrieb.
Es bleibt dies ein Werk von philosophischer Tiefe und Poesie.

Grund genug, sich dem widerspenstigen und unbequemen Künstler zu nähern.